Selbstverteidigung
Kenpo ist ein wunderbares und sehr effektives Werkzeug, um sich im Kampf zu schützen. Und wie jede Kampfkunst mit Anspruch, gehen die Effekte weit über den Bereich des Kämpfens hinaus. Das Gehirn des Menschen besteht aus dem Stammhirn (Reptiliengehirn), der rechten und der linken Hirnhälfte (Birkenbihl, V. 1994). Das Reptiliengehirn – entwicklungsgeschichtlich der älteste Teil – steuert sich automatisch und kann willentlich kaum beeinflusst werden. Es hatte ursprünglich eine wichtige Schutzfunktion und „Programme“ für das Überleben des Menschen, z.B. sich bei Gefahr oder bei Stress entweder dem Kampf zu stellen oder zu fliehen.
Zugleich schaltet dieser Gehirnteil alle anderen Denkfunktionen ab. Hinzu kommt, dass stressbedingte Körperreaktionen und Angst uns blockieren und am „Sieg“ und/oder dem Finden von Lösungen hindern. Erst wenn die Gefahr vorbei ist, ist die Bahn wieder frei für klare Überlegungen. Unseren Vorfahren sicherten diese archaischen, automatischen Reaktionen des Gehirns das Überleben; und auch heute verschwindet im Stress bei den meisten Menschen die Fähigkeit, rational zu denken. Damit ist in vielen Spielarten „moderner Bedrängnis“ jedoch die Grundlage für Ihr „Verlieren“ gegeben. Dies gilt am Konferenztisch genauso, wie in der physischen Bedrohung! Sich im Kampf zu üben bedeutet: trainieren, wie man unter höchstem Stress einen klaren Kopf bewahrt, Bewußtheit über die Situation erlangt und handlungsfähig bleibt.